Kennt ihr das auch? Ihr geht mit eurem Hund spazieren und trefft plötzlich auf einen anderen Hund. Wie verhaltet ihr euch? Leint ihr ihn an oder lasst ihn „auf gut Glück“ Kontakt aufnehmen? Nicht nur manche Menschen, sondern auch viele Hunde sind mit so einer Situation überfordert. Deshalb ist es wichtig, einige Regeln zu beachten:
1. Fall: angeleinter Hund kommt entgegen:
Dann sollte ich so freundlich sein, meinen eigenen Hund zu mir zu rufen und ihn anzuleinen. Es gibt bestimmt einen Grund, warum der andere Hund an der Leine bleiben soll und keinen Hundekontakt möchte. Er hat vielleicht Angst oder reagiert aggressiv, es ist eine läufige Hündin, der Hund hat eine ansteckende Erkrankung oder ist einfach nur im Training und möchte nicht gestört werden.
Um keine Aggression an der Leine hervorzurufen, sollte man auf den Hundeknigge achten und die Hunde nicht frontal aufeinander zugehen lassen, sondern unseren Hund die Seite wechseln lassen (auch wenn in den meisten Hundeschulen gelehrt wird, dass der Hund immer links laufen soll), damit wir als Mensch zwischen den beiden Hunden sind. Außerdem wäre es aus Hundesicht höflich, einen Bogen zu laufen, auch wenn das bedeutet, den Weg zu verlassen und ein Stück auf die angrenzende Wiese auszuweichen.
2. Fall: frei laufender Hund kommt entgegen:
Wenn mein eigener Hund auch frei läuft und niemand etwas gegen einen Kontakt einzuwenden hat, dann dürfen die Hunde ruhig „Hallo“ sagen. Dabei kann ich meinen Hund unterstützen. Wenn er sich langsam und im Bogen nähert, kann ich das gute Verhalten durch ein Lob honorieren. Sollte mein Hund den anderen durch langen Blickkontakt fixieren und sich anschleichen, dann wäre es besser, seine Aufmerksamkeit durch ein anderes Verhalten, wie z.B. „Sitz“ oder „Schau mich an“ auf mich zu lenken. Der lange Blickkontakt wirkt auf den anderen Hund bedrohlich und es kann schnell zu einem Streit kommen.
Wie verhalte ich mich, wenn mein eigener Hund durch einen anderen fixiert wird? Dann scheue ich mich nicht, den Halter zu bitten, seinen Hund abzurufen und an die Leine zu nehmen, auch wenn man dann mit Kommentaren wie „der tut nichts“ oder „die regeln das unter sich“ rechnen muss. Ich beharre freundlich auf meiner Bitte, denn ich als Bezugsperson, zu der der Hund Vertrauen haben sollte, bringe diesen nicht in so eine missliche Lage und lasse ihn das allein regeln.
Das Poster von Lili Chin fasst noch einmal das Wichtigste zusammen. Vielen Dank an Angelika Bodein für die Übersetzung!