Die intermediäre Brücke (IB)

Im Alltag eines Hundes gibt es immer wieder Situationen, in denen er sich unsicher fühlt und daher lieber raus möchte, da er nicht weiß, was gleich passieren wird. Das kann z.B. ein Überqueren einer Brücke oder ein Durchlaufen eines Tunnels sein, oder aber eine unangenehme tierärztliche Untersuchung, durch die der Hund nun einmal durch muss.

Zum Glück gibt es die sogenannte „intermediäre Brücke“, die dem Hund nach etwas Training vermittelt, dass er noch ein bisschen durchhalten muss, denn Marker (Click oder Markerwort) und Belohnung folgen bald. Sie ist zu vergleichen mit dem „warm“ bei dem Kinderspiel Topfschlagen, das dem Kind ankündigt, dass es auf dem richtigen Weg ist und es gleich den Topf mit den Süßigkeiten erreicht hat. Wenn Sie also vor einem Tunnel stehen und ihr Hund lieber den Rückwärtsgang einlegen möchte, dann können Sie ihm mit der IB da durch helfen.

Außerdem befindet sich der Hund, wenn die IB richtig aufgebaut wurde, in einer positiven Emotion, die ihm zusätzlich die unangenehme Situation versüßt. Bevor man die IB aufbaut, sollte man sich erst ein Signal überlegen, dass man zukünftig nutzen möchte. Am besten eignen sich einfache Silben wie z.B. „tik-tak-tik-tak“ oder „gogogo“, man kann aber auch „weiterweiterweiter“ sagen. Dann verstreut man etwas Futter und während der Hund danach sucht, gibt man das Signal. Kurz bevor der Hund ein Stück gefunden hat, wird geclickt bzw. das Markerwort gegeben (die Belohnung ist das Futterstück). Man kann die IB auch während einer Bleib-Übung aufbauen, aber um zusätzlich eine positive Emotion zu konditionieren, eignet sich die Futtersuche besser, da der Hund dabei in einer guten Stimmung ist und er dagegen die Bleib-Übung eher nicht so positiv empfindet.

Nach einigen Wiederholungen kann das Signal dann auch im Ernstfall angewendet werden. Wichtig ist, dass nach jeder Anwendung das Signal wieder wie ein Akku aufgeladen wird, damit der Hund nicht die IB mit unangenehmen Situationen verknüpft.